„Starker Willen und gute Moral“

Interview mit Hannes Ocik, dem Schlagmann aus dem Deutschland-Achter, zur Weltcup-Bilanz, den anstehenden Aufgaben und dem Trainingslager in Dortmund.

Der Deutschland-Achter hat auch auf dem Göttersee in Luzern den Sieg davongetragen und damit alle drei Weltcups gewonnen. Das nächste Ziel ist die Europameisterschaft in Glasgow, wo es ab dem 2. August um Medaillen geht. Darauf bereiten sich die Ruderer und Steuermann Martin Sauer aktuell im Trainingslager am Dortmunder Stützpunkt vor. Im Interview verrät Schlagmann Hannes Ocik, mit welchen Erkenntnissen er in die Vorbereitung geht, wie er die Konkurrenz einschätzt und wie es bis zur EM weitergeht.

 

Welche Erkenntnisse haben die Weltcups gebracht?

Ocik: Alle drei Weltcups waren etwas anders für uns, überall haben wir etwas dazugelernt. In Belgrad sind wird gut losgefahren und haben den Vorsprung durchgebracht. In Linz haben wir drei Rennen überstanden ohne einzubrechen. Und in Luzern haben wir im Bord-an-Bord-Kampf gegen Australien bewiesen, dass wir einen starken Willen und eine gute Moral in der Mannschaft haben. Das Finale war nicht unser bestes Rennen, aber trotzdem haben wir gewonnen – und das, obwohl das Niveau der internationalen Konkurrenz noch einmal gestiegen ist. Das Wochenende in Luzern hat aber auch gezeigt, dass wir an unterschiedlichen Stellen noch arbeiten können und müssen.

 

Was war in Luzern der Schlüssel zum Sieg?

Ocik: Der Vorteil war, dass wir ein eingeschworenes Team sind und alle füreinander kämpfen. Wir sind zusammen schon durch so einige Situationen gegangen und können da ein gewisses Selbstvertrauen draus ziehen. Ruderisch sind wir zu Beginn der Saison auf einem hohen Niveau eingestiegen und liegen alle eng beieinander. Wir wissen aber, dass wir noch weiteres Steigerungspotenzial haben, das wollen wir nutzen.

 

Mittlerweile habt ihr fast alle Gegner vor der Brust gehabt, wie siehst du die Konkurrenz?

Ocik: Das Feld ist definitiv enger zusammengerückt, in der Spitze und Breite stärker geworden. Früher ist immer alles auf einen Zweikampf zwischen uns und den Briten hinausgelaufen. In diesem Jahr sehe ich mindestens vier starke Boote, denn auch die Australier und die Niederländer haben sich gut präsentiert. Und bei den USA und Italien weiß man nicht genau, was da noch kommt. Wir müssen weiter unseren Weg gehen und konstant weiterarbeiten.

 

Jetzt steht das Trainingslager in Dortmund an, wieso bleibt ihr im Ruhrgebiet?

Ocik: Wir haben uns bewusst dafür entschieden, weil wir hier mit dem Gesamtpaket zufrieden sind. Hier haben wir den Heimvorteil, die Mechanismen sind eingespielt, die Boote und alle Materialien vor Ort. Auch der Dortmund-Ems-Kanal bietet Vorteile, weil er nicht so wind- und wellenanfällig ist. Außerdem sind wir in dieser Saison viel unterwegs, da ist es gut, hier in Dortmund einen Ruhepol zu haben. Ich denke, das ist für alle eine Gewinnsituation.

 

Was habt ihr euch für das Trainingslager vorgenommen?

Ocik: Der Trainingsumfang wird deutlich erhöht, um noch einmal an den Grundlagen zu arbeiten. Wir trainieren jetzt dreimal täglich. Außerdem werden wir technisch noch an Kleinigkeiten arbeiten. Wir wollen weiter an den Stellschrauben drehen und an den Fehlern feilen, um optimal auf die EM vorbereitet zu sein.

 

17.07.2018 | Interview: Felix Kannengießer

Hannes Ocik im Interview.

In Luzern zeigten die Ruderer, wie sehr sie als Team zusammenstehen.

Der Deutschland-Achter holte nach Belgrad und Linz auch in Luzern den Weltcup-Sieg.

Das Wochenende kostete die Ruderer einige Kräfte.

Am Ende waren alle glücklich, mit der Gold-Medaille um den Hals und der Weltcup-Trophäe in der Hand.

Hannes Ocik blickt optimistisch auf die kommenden Aufgaben.

Fotos: Yannick Schurwanz

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