Deutsch-chinesischer Achter auf dem Dortmund-Ems-Kanal

Zweites Treffen zwischen der chinesischen Ruder-Nationalmannschaft und den Dortmunder U23-Ruderern bringt beiden Seiten Spaß
 

Vor drei Wochen war die chinesische Riemen-Nationalmannschaft zu einem gemeinsamen Trainingswochenende bei der U23-Gruppe am Dortmunder Ruderleistungszentrum zu Gast. Jetzt kam es zu einem zweiten Treffen, diesmal stand der Spaß im Vordergrund: Erst wurde ein gemischter Achter gefahren, anschließend haben sich die Ruderer aus Fernost mit einem gemeinsamen Essen bedankt.

„Es war wirklich ein überraschender und wunderschöner Abend, es war sehr nett und lustig“, sagt U23-Trainer Peter Thiede. Eigentlich waren die Teams nur zum Essen verabredet. Kurzfristig fragten die Chinesen um ihren deutschen Trainer Bernhard Stomporowski aber an, ob vorher eine weitere gemeinsame Rudereinheit möglich wäre. So kam es zu einer besonderen Kombination auf dem Dortmund-Ems-Kanal: Im Bug des U23-Achters nahmen vier Chinesen Platz, gemeinsam wurden zwei Kilometer absolviert.

Leske: „Schwierig, gemeinsam loszukommen“

„Es hat Spaß gemacht, aber es war nicht einfach auf dem Wasser. Die Kommunikation lief über optische Signale, denn die chinesischen Ruderer sprechen kein Englisch. Zusammen loszukommen war ganz schön schwierig“, erzählt Marc Leske: „Die Chinesen sind ziemlich kräftig, doch vom Ruderstil deutlich anders als wir. Es war ungewohnt, aber auf jeden Fall ein Erlebnis und eine Erfahrung wert.“

Deutsches Essen für die Gäste aus Fernost

Am Abend begab sich die 35-köpfige Gruppe dann ins Restaurant Overkamp, dessen Besitzer Heinrich Overkamp Mitglied beim RC Hansa Dortmund ist. Dabei brachte die Dortmunder U23-Trainingsgruppe den chinesischen Ruderern die deutsche Küche näher. Auf den Tisch kamen unter anderem Gemüse, Bratkartoffeln und Schnitzel. Vor allem der weiße Spargel aber begeisterte die Gäste aus Fernost. „Sie kannten nur grünen Spargel und waren ganz überrascht. Wir wollten ihnen bewusst deutsches Essen präsentieren. Es hat sich gelohnt, es hat allen geschmeckt“, sagt Thiede und berichtet lachend: „Nur Sauerkraut haben die Chinesen bei der Auswahl vermisst.“

Kommunikation über Handy

Die Kommunikation gestaltete sich auch im Restaurant zunächst etwas schwierig, die beiden Dolmetscher hatten alle Hände voll zu tun. Am Ende überwand die Technik alle Sprachbarrieren: Eine Handy-App übernahm die Übersetzung. „Das hat ganz gut geholfen, aber wenn man komplizierte Dinge eingegeben hat, sind schon einige kuriose Dinge bei der Übersetzung herausgekommen. Das war ein lustiger Abend“, erzählt Leske.

Kulturelle Unterschiede

Gesprochen wurde natürlich viel über das Rudern, aber auch über die verschiedenen Kulturen und das Leben neben dem Sport wurde sich rege ausgetauscht. „Die Chinesen sind reine Sportler, da ist das Leben straff durchorganisiert. Sie konnten sich gar nicht vorstellen, was wir für Freiheiten haben“, sagt Leske. Gleichzeitig zeigten die chinesischen Ruderer großen Respekt vor den Leistungen der Deutschen. Mit Thiede, der als Steuermann etliche WM-Titel und olympisches Silber in Atlanta (USA) gewann, wollte jeder der 22 Mann persönlich anstoßen. „Zum Glück an diesem Abend nur mit Wasser“, so Thiede: „Es gibt schon einige Unterschiede in der Mentalität, es war interessant, einen Eindruck davon zu bekommen.“

Möglicher Gegenbesuch in China

Zum Abschluss wurden gegenseitig Geschenke ausgetauscht, der Präsident der chinesischen Ruderer bekam das Original-Shirt von Thiede, in dem er 1993 Weltmeister wurde, darauf die Unterschriften von allen U23-Sportlern. Die Deutschen erhielten im Gegenzug Ansteck-Pins. Die Ruderer haben die Kontakte untereinander ausgetauscht, außerdem könnte es in Zukunft einen Gegenbesuch in China geben. Die U23-Trainingsgruppe bekam ein Angebot in Shanghai zu trainieren, wo 2021 die A-WM stattfindet. „Für beide Seiten war es ein gelungener Abend, wir sind alle mit einer positiven Stimmung nach Hause gegangen“, zog Leske ein Fazit.

 

28.05.2018 | von Felix Kannengießer

Die chinesischen Ruderer und die deutschen U23-Ruderer verbrachten einen tollen Tag auf dem Wasser…

…und an Land.

Die Athleten beider Länder verstanden sich prächtig.

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