Torben Johannesen will seine Chance nutzen

Seit Anfang des Jahres ist der 22-Jährige fester Bestandteil des Team Deutschland-Achter.

Am Wochenende bei der Langstrecke in Dortmund haben die Olympia-Teilnehmer des Teams Deutschland-Achter generell frei. Einer tut sich die Quälerei über sechs Kilometer auf dem Dortmund-Ems-Kanal und den harten Zwei-Kilometer-Ergotest trotzdem an: Torben Johannesen will angreifen und bei den nächsten Olympischen Spielen in Tokio 2020 nicht als Ersatzmann, sondern in einem der Boote dabei sein. „Ich will meine Chance nutzen“, sagt der 22-Jährige.

Dass viel Arbeit dahintersteckt, ist Johannesen klar. Sein großer Ehrgeiz treibt ihn an, deswegen will er auch die Langstrecke und den Ergotest nicht auslassen. Während für die meisten gerade dieses schweißtreibende November-Wochenende pure Überwindung kostet, sagt Johannesen: „Ich habe richtig Lust darauf. Es ist der letzte Wettkampf in diesem Jahr.“ Dementsprechend hat er sich für die Leistungstests etwas vorgenommen. Mit Zweier-Partner Malte Großmann, mit dem er sich kurzfristig zusammengeschlossen hat, will er auf der Langstrecke vorne mitrudern und sich auch alleine auf dem Ergometer zeigen.

Schlagmann des U23-Gold-Achters

Seit Anfang diesen Jahres ist Torben Johannesen fester Bestandteil des Teams Deutschland-Achter. In der U23-Nationalmannschaft hatte er 2015 als Schlagmann des Achters auf sich aufmerksam gemacht, der bei der U23-WM zu Gold ruderte. Der Einstieg in den A-Kader wurde ihm auch durch seinen großen Bruder Eric, Olympiasieger von 2012, etwas leichter gemacht. Nun macht sein Bruder ein Jahr Pause und Torben Johannesen muss komplett auf eigenen Füßen stehen. „Ich fühle mich in der Gruppe wohl, die Trainingslager haben uns alle zusammengeschweißt“, sagt er: „Nur sich mit seinem Bruder zu messen, ist immer noch ein bisschen komisch.“ Beide sind Backborder und somit gewissermaßen Rollsitz-Konkurrenten.

In der vergangenen Woche beim BaselHead saß Torben Johannesen schon im Deutschland-Achter und gehörte zu der Crew, die bei der Premiere auf der Schweizer Langstrecke gleich mit Streckenrekord siegte. „Das war ein guter Einstieg in die Wettkampf-Saison und für mich eine wichtige Erfahrung“, sagt Johannesen: „Es lief gut im Achter und hat Spaß gemacht.“ Dabei hatte er nicht besonders viele Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolviert, da er – wie die anderen Olympia-Teilnehmer auch –sein Studium wieder aufgenommen hat.

Bachelor-Abschluss und Tokio vor den Augen

Für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro hatte er mit seinem Sport- und Physik-Lehramtsstudium in seiner Heimatstadt Hamburg pausiert. Bis zur nächsten Olympia-Vorbereitung will der HSV-Fan zumindest seinen Bachelor-Abschluss in der Tasche haben: „Ich will neben dem Sport auch das Studium voranbringen.“ Den Spagat traut sich Johannesen zu, denn er hat ein klares Ziel vor Augen: „Ich will gut trainieren und fester Bestandteil des Teams werden, um in Tokio von der Ersatzbank auf einen der Rollsitze zu rutschen.“

23.11.16 I Felix Kannengießer

2015 ruderte Johannesen als Schlagmann im U23-Achter zu WM-Gold.

Bei Olympia in Rio war er gemeinsam mit Johannes Weißenfeld (li.) Ersatzmann.

Zuletzt war Torben Johannesen Teil des Deutschland-Achters bei BaselHead (4.v.li.).

Termine

16.11.2024: BaselHead in Basel (Schweiz)
30.11-01.12.2024: Langstrecke in Dortmund

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