„Wir haben die erhoffte Antwort gezeigt – es wird aber kein Selbstläufer“
Bundestrainerin Sabine Tschäge im Interview nach dem Gewinn der Silbermedaille des Deutschland-Achters bei den Europameisterschaften im ungarischen Szeged.Nach dem Gewinn von EM-Silber am Samstag ging es für den Deutschland-Achter schon am Sonntagmorgen weiter: Um 7 Uhr stand für Hannes Ocik, Wolf-Niclas Schröder, Torben Johannesen, Max John, Olaf Roggensack, Mattes Schönherr, Laurits Follert, Benedict Eggeling und Steuermann Jonas Wiesen eine ausgiebige Trainingseinheit an, bevor der zweite Finaltag auf der Regattastrecke in Szeged startete. Bundestrainerin Sabine Tschäge äußerte sich ausführlich zum gestrigen Achter-Finale und blickte voraus hinsichtlich der weiteren Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Paris.
Wie bewertest Du das Achter-Finale?
Sabine Tschäge: „Die Mannschaft hat die erhoffte Antwort auf das Testrennen zwei Tage zuvor gezeigt. Die Geschlossenheit und die kämpferische Leistung waren viel besser. Hinter Großbritannien geht es wie in einem Fahrstuhl auf und ab. Wir müssen jetzt schauen, dass wir den untersten Knopf gedrückt halten.“
Wie geht es nun weiter?
Sabine Tschäge: „Bis zum 1. Mai ist individuelles Training. Donnerstag treffen wir uns alle wieder in Dortmund und dann beginnt die Vorbereitung auf den Weltcup in Luzern, wo dann auch der holländische Achter und Australien dazu kommen. Wir müssen schauen, dass wir unser Rennen stabilisiert bekommen und uns weiterentwickeln. Wir müssen die Punkte, die im Rennen gut geklappt haben, immer abrufen können und nicht nur mit äußerster Kraftanstrengung. Das wird alles kein Selbstläufer.“
Was muss sich noch verbessern?
Sabine Tschäge: „Wichtig ist erst einmal, dass das Wetter in Deutschland konstant besser wird. Wir mussten die Vorbelastung auf der EM vor einer Woche in Dortmund bei 1 Grad Celsius fahren. Der Sommer darf jetzt wirklich mal kommen. Ich hoffe sehr, dass wir jetzt mal einen Block in Originalbesetzung – ganz ohne Krankheitsausfälle – trainieren können.“
Und mit gestärktem Selbstvertrauen…
Sabine Tschäge: Ja, genau. Das EM-Finale war eine super Erfahrung. Alle haben gespürt, dass es klappen kann. Der Prozess ist aber erst in Paris zu Ende. Das war ein erster guter Schritt, das ist aber nur einer von vielen Richtung Olympia.“
Kammann/Hinrichs beenden EM als Zwölfter
Wie im Halbfinale am Samstag reichte es für Marc Kammann und Mark Hinrichs im Zweier ohne Steuermann auf der Außenbahn 6 bei starkem Gegenwind nur zu Platz 6. „Für diese herausfordernden Bedingungen fehlen den Beiden die nötigen gemeinsamen Kilometer. Über die Regatta haben sie sich gut entwickelt, aber bei der Windlotterie an den letzten beiden Tagen ging leider nicht mehr“, sagte Tschäge. Die Boote kamen nahezu so ins Ziel, wie sie auf den Bahnen gestartet waren: Spanien vor Serbien, Litauen, Tschechien, Frankreich und dem deutschen Boot, das die EM also auf dem Gesamtplatz 12 abschloss. „Das B-Finale geht in Ordnung. Sie haben wichtige Wettkampferfahrung gesammelt“, so lautete das Fazit der Trainerin zum Ersatz-Duo in dem hochkarätigen Zweier-Feld. Europameister wurde schließlich der Zweier aus Großbritannien vor Rumänien und der Schweiz.
28.04.2024 | von Carsten Oberhagemann
Gelöste Stimmung bei der Siegerehrung: Der Deutschland-Achter gewann Silber bei der EM in Szeged.
Erschöpft und erleichtert: die Ruderer aus dem Deutschland-Achter direkt hinter der Ziellinie.
Große Freude mit dem mitgereisten Anhang.
Beendeten die EM als Gesamt-Zwölfte im Zweier ohne Steuermann: Mark Hinrichs und Marc Kammann.
Fotos: Detlev Seyb und Maren Derlien
Ergebnisse
Zweier ohne Steuermann, B-Finale: 1. Spanien 7:09,59 Minuten, 2. Serbien 7:10,57, 3. Litauen 7:16,30, 4. Tschechien 7:21,56, 5. Frankreich 7:23,52, 6. Deutschland (Marc Kammann, Mark Hinrichs) 7:31,78.
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