„Ich verlasse den Bootsplatz mit einem guten Gefühl“
Julius Christ belegte im Zweier ohne Steuermann zusammen mit Jannik Metzger den dritten Platz im C-Finale bei der Ruder-WM in Belgrad. Der Vierer ohne Steuermann wurde Vierter im Abschlussrennen.Für Julius Christ und Jannik Metzger endeten die Weltmeisterschaften im serbischen Belgrad mit einem positiven Erlebnis im Zweier ohne Steuermann: Das junge Duo fuhr bei seiner WM-Premiere im C-Finale auf dem dritten Platz und ließ dabei drei Top-Boote hinter sich – darunter die Olympia-Fünften von Tokio (Mackovic/Vasic aus Serbien).
„Das hat mega Spaß gemacht“
Bei windstillem Wasser an der Aga Ciganlija fanden Christ/Metzger gut ins Rennen und fuhren beständig im vorderen Teil des Feldes mit. „Dass wir offensiv von Start an mitgefahren sind, war unsere größte Verbesserung. Bei den anderen Booten dabei zu sein, hat mega Spaß gemacht“, meinte Jannik Metzger hinterher. Am Ende waren nur der EM-Vierte aus Litauen (Stankunas/Stankunas) und die Olympia-Achten und in Belgrad unter neutraler Flagge startenden Weißrussen Valadzko/Furman schneller. Die Zweier aus Frankreich, China und Serbien kamen hinter dem deutschen Boot ins Ziel.
Mit dem insgesamt 15. WM-Platz (von letztlich 26 gestarteten Booten) erzielten Christ/Metzger das beste deutsche WM-Ergebnis im Zweier ohne Steuermann seit 2014 – damals wurden Bastian Bechler und Anton Braun Fünfte in Amsterdam. „Im Viertelfinale haben wir Lehrgeld gezahlt, danach lief es. Wir haben die WM auf einem in unseren Augen ordentlichen Platz beendet. Ich verlasse den Bootsplatz hier mit einem guten Gefühl“, meinte Julius Christ und ergänzte mit Blick auf die nächste Saison: „Im Training müssen wir uns in der Sicht verbessern, dass wir auch bei Gegenwind-Bedingungen unsere Wettkampfhärte erhöhen.“ Weltmeister im Zweier wurden die Schweizer Roman Roeoesli/Andrin Gulich, gefolgt von Großbritannien (Oliver Wynne-Griffith/Tom George) und Irland (Ross Corrigan/Nathan Timoney). Das Paris-Ticket holten zudem die Boote aus Rumänien, den USA, Südafrika, Spanien, Australien, Neuseeland, Italien und Kroatien.
„Der Olympia-Traum bleibt. Ab Herbst greifen wir neu an“
Nicht zufrieden mit dem Abschlussrennen der WM war hingegen der Vierer ohne Steuermann, der im C-Finale nicht über Rang vier hinauskam und die Titelkämpfe damit als 16. beendete. Sönke Kruse, Mark Hinrichs, Malte Großmann und Theis Hagemeister lagen nach dem ersten 500 Metern noch in Führung, fielen dann aber hinter die Boote aus Polen, China und Irland zurück. „Die ersten 700 Metern waren gut, dann hatte ich das Gefühl, als wären wir stehen geblieben. Nach diesem Bruch haben wir nicht mehr ins Rennen gefunden. Jeder hat sich reingehangen, aber wir haben es nicht mehr gemeinsam gelöst bekommen“, beschrieb Malte Großmann den Rennverlauf.
Mit Blick auf das große Ziel Olympia, das der Vierer in Belgrad um 24 Hundertstelsekunden als Dritter im Hoffnungslauf aus den Augen verloren hatte, ergänzte Großmann kämpferisch: „Der Olympia-Traum bleibt. Wir haben weiter die Chance, es nach Paris zu schaffen. Das gilt für den Vierer wie für den Zweier. Auch wenn die Chance klein ist, sie ist noch da. Ab Herbst werden wir neu angreifen.“ Schließlich werden im Mai 2024 bei der Qualifikationsregatta auf dem Luzerner Rotsee in jeder Männer-Riemen-Bootsklasse noch zwei Olympiatickets vergeben. Den Titel im Vierer gewann in Belgrad Großbritannien vor den USA und Neuseeland. Außerdem sicherten sich die Paris-Qualifikation die Niederlande, Australien, Frankreich und Rumänien.
Tschäge: „Wir gehen richtig auf Angriff“
Der Deutschland-Achter kämpft am Sonntag ums Paris-Ticket. Im Finale zum Abschluss der WM in Belgrad muss das deutsche Ruder-Flaggschiff mindestens ein Boot hinter sich lassen, um die direkte Olympia-Qualifikation zu schaffen. Titelverteidiger Großbritannien, Australien, die Niederlande, die USA und Rumänien sind um 14.59 Uhr die Kontrahenten für das deutsche Großboot, das auf Bahn eins starten wird. „Wir brennen, sind heiß und werden versuchen, den nominell sechsten Platz abzuschütteln. Wir gehen richtig auf Angriff“, sagte Bundestrainerin Sabine Tschäge. Es ist ein spannendes Finale zu erwarten. Tschäge: „Man sieht, wie eng in den Finals alles zusammenrückt. Viele Entscheidungen fallen hier auf den letzten 200 Metern. Man sieht auch: Wer mutig das Rennen angeht, wird oft belohnt.“
09.09.2023 | von Carsten Oberhagemann
Julius Christ und Jannik Metzger fuhren im C-Finale auf den dritten Platz beendeten die WM damit auf dem Gesamtrang 15.
Der Vierer ohne Steuermann mit Sönke Kruse, Mark Hinrichs, Malte Großmann und Theis Hagemeister kam im C-Finale trotz guter Startphase nicht über Rang vier hinaus.
Bilder: Detlev Seyb & Maren Derlien
Vorbereitung auf das mit Spannung erwartete Achter-Finale: Der Deutschland-Achter beim Training am Samstag Vormittag.
Bilder: Detlev Seyb & Maren Derlien
Ergebnisse
Zweier ohne Steuermann, C-Finale: 1. Litauen 6:30,33 Minuten, 2. AIN1 6:31,31, 3. Deutschland (Julius Christ, Jannik Metzger) 6:33,08, 4. China 6:34,35, 5. Frankreich 6:35,62, Serbien 6:50,12.
Vierer ohne Steuermann, C-Finale: 1. Polen 5:58,76 Minuten, 2. China 6:02,32, 3. Irland 6:02,82, 4. Deutschland (Sönke Kruse, Mark Hinrichs, Malte Großmann, Theis Hagemeister) 6:03,24.
Termine
16.11.2024: BaselHead in Basel (Schweiz)
30.11-01.12.2024: Langstrecke in Dortmund
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