EM in Varese: Rückschläge zum Auftakt

Der Deutschland-Achter belegte im Bahnverteilungsrennen nur Platz vier. Der Vierer ohne Steuermann schied nach zwei knappen Rennen bereits am ersten Regattatag aus

Ein ungewohntes Bild: Der Deutschland-Achter kam zum Auftakt der Ruder-Europameisterschaften im italienischen Varese nur auf dem vierten Platz ins Ziel. Im Bahnverteilungsrennen waren die Boote aus Großbritannien, Rumänien und den Niederlanden schneller.

Obwohl das deutsche Flaggschiff schon im Vorfeld fürs Finale am Sonntag (15.36 Uhr) aufgrund von nur fünf Meldungen qualifiziert war, wollte die Crew von Steuermann Martin Sauer in dem Weltklasse-Feld von Beginn an vorne mitfahren und da anknüpfen, wo sie vor sechs Monaten mit dem EM-Sieg in Posen (Polen) aufgehört hatte. Doch der britische Achter ging in Führung und baute diese nach und nach aus. „Wir haben versucht aufzuholen, aber keine Attacke hat geholfen. Im Endspurt haben wir uns dann quasi ergeben – und die anderen sind noch an uns vorbeigezogen“, sagte Johannes Weißenfeld angesichts der Tatsache, dass auch der rumänische Achter und in dessen Sog Holland vor dem Titelverteidiger die Ziellinie überquerten. „Das war ein herber Rückschlag und zeigt nicht, was wir im Stande sind zu leisten“, meinte Weißenfeld.

„Unsere Aufgabe wird es nun sein, das Rennen wegzustecken und in Gesprächen den Sonntag vorzubereiten. Es gilt, mit neuer Frische ins nächste Rennen zu gehen“, sagte Bundestrainer Uwe Bender, der das Auftaktrennen in die olympische Saison vom Ufer aus beobachtete.

Dem Vierer fehlten 14 und 75 Hundertstel Sekunden

Das Halbfinale verpasst hat der Vierer ohne Steuermann. In zwei äußerst knappen Rennen fehlte Paul Gebauer, Maximilian Planer, Felix Wimberger und Wolf-Niclas Schröder jeweils nur ein Wimpernschlag zum Weiterkommen. Im Vorlauf waren es 14 Hundertstel Sekunden, im anschließenden Hoffnungslauf waren es 75 Hundertstel Sekunden zum erhofften Halbfinaleinzug. Damit endete die EM für den Vierer bei 13 gemeldeten Booten unverhofft bereits am ersten Regattatag.

Dabei lag das deutsche Quartett zu Beginn des „schwarzen Freitags“ im Vorlauf nach 1.800 Metern auf Halbfinalkurs. Doch auf den letzten Schlägen wurde die Crew von Litauen und Weißrussland übersprintet. Einen erneut packenden Zieleinlauf gab’s keine vier Stunden später auf dem Lago di Varese: Diesmal kam der deutsche Vierer hinter Frankreich, der Ukraine und Kroatien ins Ziel und musste sich schließlich als Vierter mit dem Platz zufrieden, der das bittere frühe Ausscheiden bedeutete. Denn im Halbfinale können nur zwölf Boote mitfahren. „Es war nicht alles super, aber wir sind auch nicht so schlecht gerudert, wie es das Ergebnis darstellt. Bis 1.750 Meter liefen die Rennen eigentlich wie erwartet, doch wir waren heute nicht in der Lage, einen Endspurt zu fahren. Das war ein trauriger Tag“, sagte Bundestrainer Tim Schönberg, der seine Mannschaft nach diesem herben Rückschlag wieder aufrichten muss für das primäre Ziel Olympia-Qualifikation Mitte Mai in Luzern.

09.04.2021 | von Carsten Oberhagemann

Der Deutschland-Achter im Bahnverteilungsrennen bei der EM in Varese.

Der Vierer ohne Steuermann mit (v.l.) Wolf-Niclas Schröder, Felix Wimberger, Maximilian Planer und Paul Gebauer.
Fotos: Detlev Seyb und Maren Derlien

Ergebnisse

Achter, Bahnverteilungsrennen: 1. Großbritannien 5:44,85 Minuten, 2. Rumänien 5:46,15, 3. Niederlande 5:46,87, 4. Deutschland-Achter (Hannes Ocik, Richard Schmidt, Malte Jakschik, Jakob Schneider, Torben Johannesen, Olaf Roggensack, Laurits Follert, Johannes Weißenfeld, Steuermann Martin Sauer) 5:47,12, 5. Italien 5:54,43

Vierer ohne Steuermann, Vorlauf: 1. Niederlande 6:09,98 Minuten, 2. Litauen 6:11,74, 3. Weißrussland 6:12,02, 4. Deutschland (Paul Gebauer, Maximilian Planer, Felix Wimberger, Wolf-Niclas Schröder) 6:12,16, 5. Ukraine 6:42,35

Vierer ohne Steuermann, Hoffnungslauf: 1. Frankreich 6:13,24 Minuten, 2. Ukraine 6:13,40, 3. Kroatien 6:13,79, 4. Deutschland (Paul Gebauer, Maximilian Planer, Felix Wimberger, Wolf-Niclas Schröder) 6:14,54

Termine

EM in Szeged (Ungarn, 25.-28. April):
Achter: Bahnverteilungsrennen: 1. GBR, 2. RUM, 3. ITA, 4. GER, 5. UKR, 6. AUT; Finale (Sa., 15.26 Uhr): AUT, ITA, GBR, ROU, UKR, GER.
Zweier ohne Steuermann: Vorlauf: 1. SUI, 2. SRB, 3. NED, 4. GER, 5. HUN; Hoffnungslauf: 1. ESP, 2. LTU, 3. GER, 4. AIN, 5. POL; Halbfinale (Sa., 11.26 Uhr): CZE, CRO, SUI, ITA, ESP, GER; Finale (So., 12.51 Uhr)
Live-Audio und Live-Tracker (ab Do.) und Live-Stream (ab Sa.): worldrowing.com

Qualifikationsregatta in Luzern (Schweiz 19.-21. Mai 2024)
Weltcup in Luzern
(Schweiz, 24.-26. Mai 2024)
Weltcup in Poznan
(Polen, 14.-16 Juni 2024)
Trainingslager in Völkermarkt
(Österreich, 18. Juni - 3. Juli 2024)
Trainingslager in Ratzeburg (11.-20. Juli 2024)
Olympische Spiele in Paris (Frankreich, 27. Juli - 3. August 2024)
SH Netz Cup in Rendsburg (6.-8. September 2024)

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